Etappe 3

Saint Marie de Cuines nach Briancon

Der Galibier von der schweren Seite.

Etappenübersicht

Tag 3 bricht an, und mit dem Col du Galibier steht auf der letzten Etappe vor dem Restday ein absoluter Klassiker auf dem Programm. Aber bevor wir den Gipfel auf 2642 Metern in Angriff nehmen, gibt es einen kurzen Transfer nach Saint Marie de Cuines, wo der offizielle Startpunkt der Etappe ist. Für die, die es sich nach den ersten zwei kräftezehrenden Etappen auch heute richtig geben wollen, besteht die Option auf den Transfer zu verzichten und von Allemond über den Col du Glandon nach Saint Marie de Cuines zu gelangen. Natürlich auch von uns begleitet und von Marcus geführt.

In Saint Marie angekommen, erwartet uns eine etwa 20 Kilometer lange Fahrt nach Saint Michel de Maurienne. Diese Strecke wirkt zunächst trügerisch flach, doch durch die konstanten 1-2% Steigung werden bereits 300 Höhenmeter überwunden, bevor es so richtig los geht. Nach einer prägnanten Rechtskurve kann es gar nicht unbemerkt bleiben, dass es jetzt ans eingemachte geht: Hier sind wir direkt am Fuße des Col du Telegraphe, so etwas wie der kleine Bruder vom Col du Galibier. Eine durchschnittliche Steigung von 7,1% gilt es auf den nächsten 12 Kilometer zu meistern. Während man sich bei atemberaubender Aussicht Kilometer für Kilometer in die Höhe schraubt, geben die kleinen Wegmarkierungen, auf denen die verbleibende Strecke und die Durchschnittssteigung der nächsten 1000 Meter zu lesen ist, Hoffnung, das Ende bald erreicht zu haben.
Oben angekommen heißt es sammeln, an der Verpflegungsstation die Speicher auffüllen so gut es geht, und dann neu fokussieren… denn weiter geht es auf den mythischen Riesen der französischen Alpen, den Col du Galibier.

Auf der kleinen Abfahrt in das Örtchen Valloire gilt alles der mentalen Vorbereitung für die bevorstehende Herausforderung. Hier handelt es sich wohl auch um die einzige Abfahrt bei Feel le Tour, die man nicht genießen kann, denn jeden der 176 Höhenmetern die man hinuntersaust, muss man sich Minuten später wieder erkämpfen.
Und dann ist es soweit: Attacke auf den Galibier!
1220 Höhenmeter werden auf den nächsten 17,6 Kilometern erklommen. Ein scheinbar endloses Vorhaben, vorbei an Steingeröll, den Blick immer auf den teilweise noch schneebedeckten Gipfel gerichtet.
Die letzten 5 Kilometer werden dann nochmals anstrengender… durch die nun merkbare Höhenluft und die immer höheren Steigungsprozenten wird das letzte Stück zur physischen und mentalen Herausforderung.
Endlich oben angekommen löst der Erfolg mit seinem Rad auf 2642 Metern zu stehen ein unbeschreibliches Gefühl aus, und die vor Anstrengung verzerrte Mine weicht einem Grinsen, das nur schwer wegzubekommen ist.
Natürlich nehmen wir uns Zeit, bis jeder ausreichend die Aussicht genossen hat und sein Gipfelfoto vor dem berühmten Schild im Kasten hat.

Gute Nachrichten: die Arbeit für heute ist fast getan. Das Restprogramm für heute besteht nur noch darin nach Briancon runterzurollen.
Vorallem zu Beginn ist die Abfahrt fordernd, die Arbeit hier muss jedoch der Kopf machen, indem er wachsam bleibt. Die Beine dürfen endlich Pause machen, denn das Klettern hat endlich ein Ende.
Und wenn schon das Wort Pause fällt: nachdem im Hotel die Speicher aufgefüllt wurden, kann ausgeschlafen werden und der wohlverdiente Restday steht an!

Etappenprofil

Information

Etappendetails

Länge 83.5km
Höhenzunahme 2407m
Verpflegungsstation: Col du Galibier

Schwierigkeit

Die Königsetappe, der Galibier von seiner schweren Seite.

Worauf du achten solltest

Achte darauf nicht zu früh im roten Bereich zu sein und lass notfalls abreißen. Der Anstieg erscheint endlos.